Im Eistanz schrammten die Oberstdorfer Lokalmatadoren Jennifer Janse van Rensburg/Benjamin Steffan, begleitet von begeistertem Applaus, nur hauchdünn am hart umkämpften Podium vorbei. Nach einem energiegeladenen Rhythm & Dance und ihrer ausdrucksstarken neuen Tango Kür fehlten zum Bronzerang nur 0,12 Punkte, qausi ein Wimpernschlag. "Wir sind trotzdem mega happy, wie wir in die Olympiasaison gestartet sind. Wir haben die erste Olympianorm abgehakt, darauf bauen wir auf und arbeiten weiter", betont Jennifer Janse van Rensburg. Im Vergleich zum Einstieg in der letzten Saison waren die Punkte deutlich höher. Ihre nächsten Wettkämpfe sind der Grand Prix Skate Canada in Saskatoon Ende Oktober und die NHK Trophy eine Woche später in Japan. "Wir reisen für die zweite Olympianorm einmal um die Welt," erklärt Steffan lachend.
Die deutschen Vize-Weltmeister im Paarlaufen, Minerva Hase/Nikita Volodin, gewannen vor jubelnder Fan-Kulisse Gold und erfüllten damit auch locker die verlangte hohe Olympia-Norm. Wie bereits im Vorjahr verwiesen sie die aktuellen Weltmeister Riku Miura/Ryuichi Kihara aus Japan auf Platz zwei. Volodin erklärte: "Die Nebelhorn Trophy war sehr wichtig für uns. Es war toll, wie wir die Programme zum ersten Mal präsentiert haben. Wir fühlen uns dadurch selbstbewusster für die nächsten Wettbewerbe." Dritter wurden Alisa Efimova/Misha Mitrofanov aus den USA.
Bei den Damen sorang Grand-Prix-Finalsiegerin Amber Glenn aus den USA zwei starke Dreifach-Axel und gewann vor der Japanerin Mone Chiba und der Koreanerin Jia Shin. Die für den EC Oberstdorf laufende junge Anna Grekul kam bei ihrem Meisterklasse-Debüt auf den 15. Rang.
Bei den Herren setzte sich mit gekonnten Vierfach-Sprüngen der Kanadier Stephen Gogolev gegen US-Skater Andrew Torgashew und den Schweizer Europameister Lukas Britschgi. Für Britschgi war es ein Heim-Wettkampf, er trainiert in Oberstdorf. Bester Deutscher war auf Platz zwölf der Berliner Arthur Mai, der zum ersten Mal in der Kür einen Dreifach-Axel landete und eine persönliche Bestleistung erzielte. Knapp dahinter auf Rang 13 war der Deutsche Meister von 2024, Kai Jagoda, Vize-Meister Luca Fünfer lief bei seinem Trophy-Debüt auf Rang 16. Alle drei trainieren ebenfalls im Oberstdorfer Eissportzentrum.
Das deutsche Team feierte verdient in der Nationen-Team-Wertung, der Fritz-Geiger-Memorial-Trophy, hinter den USA und Kanada Bronze. Das Siegerteam erhielt als Trophäe erstmals eine gravierte Kuhglocke, die nun aus dem Allgäu in die Staaten reist.
Zur abschließenden Gala erlebten am Samstagabend über 1.000 Zuschauer Medaillengewinner und Oberstdorfer Nachwuchsläufer. Der Stützpunkt Oberstdorf trägt vom Weltverband aufgrund seiner herausragenden Trainingsbedingungen, drei Eishallen unter einem Dach und der Ruf des weltbesten Eises, als eines von nur fünf Eissportzentren weltweit dsa Siege ISU Center of Excellence. Für den Verband ist Oberstdorf eine wichtige Säule, es sind aktuell 29 Kaderathletinnen und Kaderathleten, inklusive dem NK2-Nachwuchskader, die dem Bundesstützpunkt zugeordnet sind, das ist eine Hausnummer", erklärt DEU-Bundesstützpunktleiter Daniel Wende.
Wer wie sie auf dem von internationalen Top-Läufern attestierten „besten Eis der Welt“ selbst laufen möchte kann dies täglich im öffentlichen Eislauf. Die Zeiten stehen auf der Homepage des Eissportzentrums.
„Wir gratulieren den Medaillengewinnern und sind natürlich stolz auf die starken Leistungen unserer heimischen Athleten. Durch die Nebelhorn Trophy 2025 kam wieder die Weltelite zu uns nach Oberstdorf, wir freuen uns über ihr Lob für unser Eis und den Ort ,“ betont Hans-Peter Jokschat, Leiter der Sportstätten Oberstdorf.
©Inga Stracke - Pressebeauftragte Sportstätten Oberstdorf